Samstag, 8. Juni 2013

Tag 60. Dienstag. 28.5. Na dann doch lieber in der Wüste zum Mechaniker

Zuerst beobachte ich noch vom Auto aus das Treiben vor der noch geschlossenen Botschaft. Die Schlange ist bereits gewaltig und erklärt auch den Lärm der Nacht. Als ich aus dem Auto klettere, werde ich auf Deutsch mit Guten Morgen begrüßt. Von dem Mädl, das schon vorher ausgiebig mein Auto begutachtet hat. Auch sie steht in der Schlange für ein Visum, weil ihr Kumpel die Passfotos vergessen hat. Sie wollen nach Mali ein altes Auto verkaufen. Sie ist nicht zum ersten Mal hier. Gegenüber sitzt jemand mit Formularen, und man kann das Formular auch gleich ausfüllen lassen. Frauen haben Priorität und eine eigene Schlange, die viel kürzer ist, als die für Männer. Das Abgeben geht ruck zuck, und ich bekomme eine Bestätigung, dass sie meinen Pass behalten haben. Gut, dass in dem Führer die Preise stehen, hier steht nirgends gar nichts. Dann mache ich mich wieder auf die Suche nach dem Land Rover Händler. Erst um 15 Uhr muss ich wieder an der Botschaft sein. Dabei besichtige ich ganz Rabat vom Auto aus. Grosse grüne Alleen, viele Parks. Entlang der Andalusischen Stadtmauer um die Medina, komme bis zum muslimischen Friedhof am Atlantik. So, nun habe ich die Stadt einmal umrundet. Auf der Seite von Sale am Fluss entlang fahre wieder zurück. Ich komme wieder in die Gegend mit den ganzen Autohändlern und frage im Autohaus, bei dem ein paar Rover rumstehen nach der Maison de Land Rover. Diesmal bekomme ich eine gute Erklärung, dank Google Maps, mit der der Händler problemlos zu finden ist. Nicht mal weit von der Botschaft. Der Landrover Händler an sich ist aber eher enttäuschend. Für so ein altes Modell haben sie die Teile gar nicht. Angeblich nicht mal den Filter um einen Ölwechsel vorzunehmen. Nach einigem hartnäckigen Hin und Her stellt sich herraus, dass sie doch einen Ölfilter haben. Jedoch keinen Dieselfilter, keine Dichtungen und auch kein Radlager. Jetzt haben sie Mittag, aber am Nachmittag darf ich wiederkommen um den Ölfilter abzuholen. Also gönne ich mir erst noch eine Pizza und mache mich dann wieder auf die Suche nach Mauretanischen Botschaft. Scheiss Reiseführer, die nur eine Karte der Altstadt enthalten. Aber inzwischen kenne ich ja fast ganz Rabat und so finde ich die Botschaft pünktlich bis um 15 Uhr. Ich Stelle mich zu den anderen warteden Frauen. Bedauere mal wieder dass ich kein Arabisch und kein Französisch spreche. Es ist bereits 17 Uhr bis jemand von der Botschaft kommt und beginnt die Pässe wieder zurückzugeben. Dann geht alles ruck zuck. Innerhalb von ein paar Minuten habe ich meinen Pass und mache mich auf den Weg zurück zum Landrover Händler. Immerhin habe ich jetzt einen Ölfilter. Dann begebe ich mich auf die Straße Richtung Casablanca. Auf der Landstraße an der Küste entlang fahre ich bis zum Camping nörlich von Mohammedia. Die Sonne geht schon bald über dem Meer unter und liefert ein tolles Farbspiel. Aber noch besser, es gibt Wifi auf dem ganzen Campingplatz. Noch bevor ich irgendwas tun kann werde ich auch schon von einem Französischen Legionär Rentner mit Landy begrüsst. Dank meiner paar Brocken Französisch bleibt es bei einem kurzen Gespräch. Immerhin erfahre ich dass er in Conraky, Guinea war, seit September unterwegs ist und bekomme Infos zu Sicherheit und Straßen. Dann gehe ich noch kurz am Meer joggen bevor ich dusche, koche, esse und mich dann ins Bett verkriech.

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