Samstag, 8. Juni 2013

Tag 58. Sonnstag. 26.5. Von Imlil zurück nach Marrakesh

Ich bin noch gar nicht aufgestanden, da macht Tatjana schon klar, ob ich Rebecca mit nach Marrakesh nehmen kann. Ich sage zu und so gestaltet sich der Tag. Ich kann gerade noch frühstücken und einen Teil meiner Emails lesen, da lässt Tatjana auch schon das Tor öffnen und ich muss den Campingplatz verlassen, da ja extra das Tor geöffnet wurde. Rebecca hat sich aber gerade noch was zu essen bestellt, also warten wir erst bis auch sie gegessen hat. Dann bis Kurt einen Gürtel kleben lässt, und dann wiederum bis sie ausgeraucht hat. Dann fahren wir los. Tatjana will Eisenstühle einkaufen, so wie es sie im Camping gab. Ich will eigentlich direkt nach Marrakesh. Lasse mich dann aber von Rebecca bequatschen, dass sie gerne noch mit den anderen einen Kaffee trinken würde. Natürlich finden wir das passende Cafe dann erst, nachdem wir von der Hauptstrecke abgebogen sind. Kurt verliert sich in seinen zuerst noch ganz interessanten Erzählungen zur Hansverwaltung. Tatjana und Rebecca shoppen Töpferwaren, Kurt Olivenöl und ich habe Bauchkrämpfe und Marrakesh Express vom Feinsten. Vermutlich dank der leckeren Fettkringel vom Vortag. Nachdem zur Erklärung wie man aus einer lilanen Distelblüte einen Wundermittel Tee machen kann noch Erklärungen folgen, wie man Parfüm macht verabschieden wir uns von Kurt und Tatjana und machen uns auf den Weg die letzten 20 km bis Marrakesh zu fahren. Rebecca kennt sich angeblich aus und weiss wo ich super parken kann und kennt die ganz tollen Riads und so. Auf jedenfall ist sie eine Beifahrerin, die selbst nicht Auto fahrt. Das merkt man schon daran, dass sie immer an den unmöglichsten Stellen meint, ich solle mal anhalten damit sie nach dem Weg fragen kann. Zum Beispiel mitten in einer Kreuzung. Es geht immer nur geradeaus und so erreichen wir den zentralen Platz in Marrakesh. Super für sie, sie spart sich das Taxi in die Stadt und ich zahle die Parkgebühren. Ich begleite sie zu ihrem Hotel und dann will sie mir ein bisschen von Marrakesh zeigen, das sie ja so gut kennt. Wir laufen durch eine relativ unbelebte Seitenstrasse und kommen an zahlreichen Händlern vorbei. Bei denen sie wohl schon öfter war, aber noch nie gekauft hat. Es gibt Schmuck, Steine gegen die Hornhaut an den Füssen, Lippenstift... Rebecca gibt gerne weiter was sie weiss. Ich habe immer noch Bauchkrämpfe. Rebecca hat Hunger und immerhin schon vorher geäussert, sie werde mich zum essen einladen. Wir kommen zu einem recht ruhigen Platz. Die Suppe auf die sie schwört gibt es leider nicht, also bestellt sie Hühnchen mit Pommes und Salat: Angeblich ein super Deal. Ich esse das gleiche. Während des Essens wird sie ganz entgegen ihrer bisherigen Art immer ruhiger. Kaum ist mein Teller leer fragt sie was ich noch vorhabe, verabschiedet sich und ist auch schon verschwunden. Was für ein schräger Vogel in ihrem afrikanischen Hauskleid. So schlecht habe ich während meinem ganzen Aufenthalt im Marokko noch nicht gegessen. Ich bleibe noch kurz sitzen und schlendere dann etwas durch die Stadt. Zuerst ueber eine normale Strasse zurück, dahin wo mein Auto geparkt war. Schlendere dann zu dem bekannten, großen Platz. Ich rede mit zwei Händlern, die mir beide unmögliche Preise nennen. Wage mich dann in die Randstrassen der Souks. Bewundere ein unglaublich aufwendig gearbeites Backgammonspiel. Um dann wieder zum Platz zurückzukehren. Hier gibt es Essensstände, frisch gepressten Orangensaft, Affendressour, boxende Kinder, Musiker, hennamalende Frauen und Unmengen Touristen, die von den Dachterrassen der Hotels und Restaurants herunterfotografieren. Auf dem Weg zurück zum Auto, sehe ich Rebecca bereits mit dem nächsten im Cafe sitzen. Dann fahre ich einmal quer durch Marrakesh zum Campingplatz. Ich schwimme noch einige Bahnen unter dem Sternenhimmel, gönne mir eine heiße Dusche, wasche meine Wäsche und schreibe ein bisschen Tagebuch. Dann schlafe ich im Auto.

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