Samstag, 8. Juni 2013

Tag 57. Samstag. 25.5. Hiking im Atlas rund um den Toubkal

Wie auch alle anderen sind wir dann doch relativ zeitig schlafen gegangen und so wache ich früh auf. 6.20 Uhr. Ich stehe auf und gehe raus. Es ist ganz schön frisch. Man kann Handschuhe und Mütze gut vertragen. Dann mache ich mich fertig. Die letzten brechen gerade zum Toubkal auf. Irgendwann wecke ich auch Kurt. Es dauert etwas, bis auch er startklar ist. Zu diesem Zeitpunkt sind alle anderen schon lange weg und außer Sichtweite. Wie auch schon am Vortag hat Kurt die Karte und wir folgen dem Weg von der Hütte weiter im Tal entlang. Eine Gruppe sehen wir links von uns am Hang, Kurt packt die Karte aus, ob wir nicht doch da lang müssten. Ich habe mich darauf verlassen, dass er auch auf die Karte schaut und weiss ob wir weiter ins Tal müssen oder nicht und meine blos, dass es ja auch sein könne sie gehen woanders hin. Dann drehen wir doch um. Kaum haben wir umgedreht, wird die Entscheidung von ihm wieder angezweifelt, da ihm jemand gesagt habe, wir sollen nicht den Pfad ganz links nehmen, der wäre sehr steil. Also machen wir wieder kehrt und laufen weiter. Es begegnet uns niemand. Zu Beginn wundert mich das nicht, da alle lang vor uns aufgebrochen sind. Später bemerken wir, dass wir nicht auf direktem Weg zum Toubkal gehen. Auf der Karte jedoch auch eine Gratwanderung zum Toubkal eingezeichnet ist. Ich äussere bereits meine Bedenken über die Beschaffenheit dieses Gratwanderwegs. Kurt interpretiert die Karte, dass der Weg gleichwertig mit dem anderen wäre. Wir steigen auf bis zum Grat. Es geht ganz schön bergauf. 3700 Meter. Endlich kommen wir aus dem Schatten in die Sonne. Die Aussicht ist super. Man sieht weit, vor uns erstecken sich einen ganze Reihe nieirgerer Berge so weit das Auge sieht. Wir machen Brotzeit. Ich habe einen Bärenhunger. Der einzige Mensch, der uns auf der ganzen Wanderung begegnen soll kommt vorbei. Er wirkt verwundert, dass wir zum Toubkal wollen, zeigt uns die Richtung und auf die Frage nach der Beschaffenheit der Pfads zeigt er auf einen Hang mit Geröll auf dem nicht mal ein Weg ist. Wir wagen uns an den Weg, der jedoch mehr einem Klettersteig ähnelt. Ich verkünde Kurt schnell, dass mir das zu riskant ist und bald beschliesst auch er, dass er lieber umdreht als alleine weitergeht. So kehren wir gemeinsam um. Am gleichen Tag jetzt nochmal hoch, um den richtigen Weg zum Gipfel zu nehmen ist mir zu viel. Zumal wir ja auch wieder runter müssen. Noch eine Nacht bleiben ist doof gegenüber Tatjana und auch nicht besonders spassig in Kurts Gesellschaft, also beschliesse ich runter zu gehen. Bergab schone ich meine Knie, so läuft mir Kurt davon. Wir steigen wieder ab bis zur Hütte. Kurz vorher wartet er und beschliesst, dass er doch noch die andere Route zum Toubkal probieren will. Mein Wasser ist breits alle, und so kehre ich zur Hütte zurück. Die Leute, die ich am Morgen angetroffen hab, als Kurt noch gepennt hat, sind bereits wieder vom Gipfel zurück. Ich fülle meinen Wasservorrat auf und mache mich an den Abstieg. Je näher ich Imlil komme umso mehr wundere ich mich darüber, wie ich einfach so blind Kurt hinterherlaufen konnte. Und das, wo er eigentlich schon am Vortag bewiesen hat, dass er gerne die Karte trägt aber mindestens so gerne den Zeitpunkt verpasst wenn man hätte draufschauen sollen. Aber was solls, ich gehe ja wegen der Freude am wandern in die Berge und nicht um sagen zu können, dass ich auf einem bestimmten Berg war. Erledigt komme ich unten an. Ich kaufe mir zwei im Fett rausgebackene Teigteile, so ähnlich wie Auszogene. Man tun die gut. Und dann muss mich erst mal auskotzen. Tantjana hat in der Zwischenzeit Rebecca kennengelernt und ist total hin und weg. Sie ist Menschenrechtlerin und erzählt von den Himbas und wie sie nicht mehr nach Namibia einreisen darf. Später brechen die zwei auf um Fotos zu schiessen. Zuerst begleite ich sie, aber dann drehe ich erledigt um und stricke stattdessen. Es ist schon nach 22 Uhr und stockdunkel als auch Kurt endlich erschöpft ankommt.

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