Als ich aufwache ist
Samira schon wach. Niemand ist in Sichtweite also stricke ich meine
Mütze fertig. Langsam füllt sich der Aufenthaltsraum wieder. Die
Mutter kocht wieder Tee. Jetzt bekomme ich auch die Söhne von Abdul
und Mohammed zu Gesicht. Beide fast gleich alt. Noch kein halbes
Jahr. Auch die Frauen sind nun anwesend, aber wie immer ist eine
Unterhaltung nicht möglich. Alle sitzen auf Teppichen am Boden mehr
oder weniger um einen runden Glastisch. Zuerst gibt es für Abdul und
mich Frühstück, dann essen auch die anderen. Erst Suppe. Ungewohnt
aber lecker. Dann marokkanisches Fladenbrot mit Butter, Käse,
Marmelade und Olivenöl. Nach dem Frühstück fahren wir zur
Werkstatt. Unterwegs klappert wieder etwas. Abdul meint das wäre ein
Stein im Reifen, aber dann stellt sich heraus, dass die
Kanisterklappe wieder aufgegangen ist. Also beginnt er in der
Werkstatt angelangt den Verschluss auch noch mit viel Liebe zum
Detail zu verbessern. Zeit zu fahren. Ich komme hier nie weg. Nochmal
einen Tee. Diesmal darf sogar ich ihn kochen. Erst das Wasser mit
einer handvoll grünem Tee zum Kochen bringen. Dann die Minze
waschen. Den kochenden Tee vom Gas nehmen Minze und ein riesen Stück
des Zuckerhuts hineingeben. Abwarten. Dann aus der Höhe in ein
Teeglas gießen. Und wieder in die Kann zurückschütten. 3x. Dann
probieren. Noch nicht süß genug. Entweder ich habe nicht gut
gemischt oder es fehlt noch Zucker. Abdul mischt auch noch 3x. Dann
kommt noch ein Stück Zucker dazu. Nach drei Tagen wage ich mich zum
ersten Mal ins Geschäft des Berbers gegenüber. Ein netter Mann.
Gegen meinen Willen kaufe ich am Ende doch noch einen Armreif, obwohl
ich schon soviel Geld in der Werkstatt gelassen habe. Nun ist es
wirklich Zeit zu fahren. Abdul zögert den Abschied hinaus und so
bekomme ich erst noch eine Halskette für Glück und gegen böse
Blicke und dann macht er mir noch neue Stricknadeln. Und dann
verlasse ich Zagora und fahre an den Oasen entlang Richtung
Ouarzazate. Nach gut 100 km entlang der Oasen geht es nun bergauf.
Der Bergpass Tizi n Tinififft. Die Landschaft ist gigantisch. Der
Wind pfeift und nach den Wüstentemperaturen sind 25 Grad saukalt.
Ich fahre durch Quarzazate durch und östlich wieder hinaus. Ein
kurzes Stück über eine Piste mache ein paar wunderschöne Fotos von
einem See in der Nähe. Das Licht ist gerade perfekt. Dann fahre ich
wieder durch Ouarzazate weiter zu einem Camping in Richtung
Marrakesh. Die Besitzer sind gerade am streiten und ich höre mir
gezwungenermaßen ihr Geschrei an. Franzosen eben :). Das Restaurant
am Camping hat geschlossen und so trinke ich einen Tee und esse ein
Berberomlette in einem Restaurant am Ort. Was mir erst später
auffällt ist, dass ich dort als weiblicher Gast nicht besonders
willkommen war und so verziehen sich die Männer ins Nebenzimer, da
ich mich bei dem Wind nicht auf die Terrasse setzen will. Und dann
wird es Zeit mal wieder ein paar Fotos zu sichern und ein bisschen
Tagebuch zu schreiben. Das ist die letzten Tage ganz schön kurz
gekommen. Und dann will ich eigentlich noch die neu gewonnenen
Bekanntschaften pflegen, aber das Netz auf dem Campingplatz ist nicht
das beste und Facebook arbeitet einfach immer mit unmengen Daten.
Also bleibt das für ein andermal.
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Montag, 3. Juni 2013
Tag 52. Montag. 20.5. Unterwegs von Zagora nach Ouarzazate
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