Heute weckt mich nicht
einmal die Sonne. Als die zwei Mädls um 10 Uhr auftauchen bin ich
noch gar nicht ganz fertig. Ein Päckchen Zucker hat sich im Landy
verselbstständigt und klebt nun in allen Ecken. In der Werkstatt ist
bisher erst der andere Abdul, Bruder von Abdul aufgetaucht. Er meint
kein Problem, ich solle ruhig mit den Mädels losziehen. Und so
fahren wir südlich aus Zagora raus. Ich glaube bis Tamegroute. Auf
einem wunderschönen Campingsplatz treffen die beiden jemand wegen
Papieren für die Association. Dann trinken wir Tee und essen
marokkanisches Gebäck. Dann fahren wir weiter zu einer Töpferfabrik.
Es gibt wunderschöne getöpferte Teller, Tajines, Aschenbecher in
allen Regenbogenfarben, auch im traditionellen grün, und unglaublich
schön verziert. Für Spottpreise. 30 DH für eine Tajine. Hätte ich
einen Koffer auf dem Dach oder wäre zumindest auf dem Rückweg würde
ich dem Shoppingwahn verfallen. So erkläre ich nur, dass ich leider
nix kaufen kann, weil es auf der langen Reise kaputt gehen würde.
Stattdessen besichtigen wir die Fabrik. Es gibt Drecklöcher in den
der Ton hergestellt wird. Dann gibt es Hütten in denen noch recht
junge Männer halb unter der Erde sitzen nud an Drehscheiben töpfern.
Die fertigen Teile stehen in der Sonne zum trocknen. Und dann gibt es
Brennöfen. Diese befinden sich in der Erde, und ich wäre selbst
nicht darauf gekommen, dass das Brennöfen sind. Das untere Loch ist
für das Feuer zum anschüren. Hinter der oberen Öffnung befinden
sich die Töpferwaren die gebrannt werden. Zuvor gibt es auch noch
eine Wanne mit blauer Farbe. Hier entsteht die Glasur, die dann beim
Brennen grün wird. Aber da arbeitet gerade niemand. Wieder zurück
im Laden werden meine und Hocines Hand noch mit Henna verziert. Die
Werkstatt ruft zum wiederholten male an. Ich werde vermisst und so
bringen sie mich zurück. Inzwischen ist auch Abdul da und wir machen
eine Testfahrt zu den Melonenfeldern. Der Landy schnurrt wie ein
Kätzchen. Nur in den Linkskurfen pfeift es etwas. Es ist Saison für
die Ernte der Wassermelonen. Deshalb auch die vielen LKWs in Zagora.
So dauert es nicht lange und auch wir bekommen auf einem der Felder
eine Wassermelone. Wir fahren noch tanken und zur Bank. 16 Liter auf
100 km hat der Landy auf dem Weg von Merzouga nach Zagora
verschlungen. Von der Testfahrt zurück mache ich mich daran für
Abdul ein paar Fotos auszudrucken. Nachdem ich schon so eine nette
Überraschung bekommen habe und die ganze Werkstatt zeugt davon, dass
sie Fotos sammeln. Noch vor dem Essen begleiche ich meine Schulden.
6000 DH. Das ist ein Batzen Geld. Aber wie Abdul meint, es war auch
viel Arbeit. Heute essen wir, wie ich glaube zur Feier des Tages,
Fleischspiesse und Salat. Dannach baut Adbul noch meine linke
Vorderbremse aus und schleift die Bremsbacken ab. Es ist schon zu
spät um heute noch weit irgendwohin zu kommen, also ruft Mädels für
mich an und sie kommen wieder vorbei. Diesmal fahren wir nördlich
von Zagora nach Tissergate und besichtigen dort eine alte Kasbah mit
Museum. Diesmal ist auch die dritte Frau aus der Association dabei.
Smahan und ein Führer begleitet mich durch das Museum. Es gibt eine
Reihe traditionellen Werkzeuge, Kleider, Brautkleider, Medikamente
sowie Räume zu sehen. Durch meine Unwissenheit stelle ich ein paar
blöde Fragen, weil mir oft nicht so klar ist was davon nun
Vergangenheit ist und was auch heute noch verwendet wird. Immerhin
lerne ich, dass sich eine marokkanische Braut heutzutage während der
Hochzeitsfeier mehrfach umzieht. Sie sind ein bisschen enttäuscht,
dass ich keine Fotos mache. Aber mache Dinge wirken auf dem Foto
einfach nicht genauso interessant wie in echt. Dann fahren wir zu
ihnen nach hause. Superspannend. Die Wände im Treppenhaus waren
schon mit schönen Fliesen gekachelt. Ich würde mal sagen wir saßen
im Wohnzimmer. Als wir ankamen hat die Mutter gerade auf einem
Teppich kniend gebetet. Auch sonst ist der ganze Raum mit Teppichen
ausgelegt und an der Wand gibt es eine Art Sofa aus vielen
Sitzkissen. Zuhause entledigt sich auch Smahan ihres eng um den Kopf
gebundenen Schleiers. Zum vorschein kommt eine modebewusste, sehr
atraktive junge Frau mit halblangen Hosen und Tigerleggings. Obwohl
sie nicht gerne kocht verschwindet sie in der Küche. Die Mutter
filigrane Handarbeiten an einem hellbauen Kopftuch. Die ältere den
beiden Schwestern sitzt auf dem Teppich und bringt ihren Sohn dazu
einzuschlafen. Auch der Vater kommt nach Hause. Er trägt einen der
hellen weiten Umhänge. Die Werkstatt vermisst mich schon wieder. Sie
wollen Abendessen. Und ich muss erklären, dass Smahan bereits kocht
und ich mit den Mädls essen werde. Dann kommt Samaha aus der Küche
mit einer Tajine mit Nudeln. Ich esse gemeinsam mit den Schwestern
und den Eltern. Alle essen aus der gleichen Tajine, aber im Gegensatz
zur Werkstatt gibt es für jeden eine Gabel. Ich frage höflich ob
ich ein Foto machen darf und Smahan ist es gar nicht recht ohne
Schleier fotografiert zu werden, was ich natürlich akzeptiere. Aber
ihre Schwester fängt an sie aufzuziehen und knippst wild drauflos.
Die Werkstatt ruft wieder an und so bringen mich die Mädels nach dem
Essen zurück. Es ist auch schon spät und am nächsten Tag will ich
wirklich früh los. Abdul hat noch nicht gegessen und so leiste ich
ihm auf der Dachterrasse Gesellschaft. Er bedauert, dass sie schon
keine Ahnung was fürs Abendessen gekauft hatten, aber ich nicht
aufgetaucht bin. Wir trinken noch ein Bier und es wird wieder spät.
Er hat nochmal eine Überraschung auf Lager. Diesmal lädt er mich
ein bei seiner Familie zuhause zu schlafen. So kommt es, dass mir
seine Mutter um ein Uhr morgen noch einen Tee kocht. Ich stricke,
damit die Mütze auf die schon mehr als einer der Brüder scharf ist
noch fertig wird bevor ich abreise. Der zweite Abdul kommt herein und
sofort steht ihre Schwester Samira auf und bringt auch ihm noch was
zu essen. So ist die Rollenverteilung. Der andere Abdul und Samira
gucken noch etwas Marokko sucht den Superstar bis die anderen sich
verziehen und mir Samira auf den Teppichen mit zwei Wolldecken und
einem Kissen ein Bett richtet. Auch sie schläft auf einer Wolldecke
am Boden.
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Montag, 3. Juni 2013
Tag 51. Sonntag. 19.5. Und weils so schön is immer noch Zagora
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