Der Mechaniker taucht
schon morgens am Campingplatz auf. Die anderen wollen aufbrechen, und
ich will eigentlich zuerst einen Spaziergang machen und erst später
den Landy in die Werkstatt begleiten. Zum Glück überzeugt mich
Abdul, der Mechaniker, dass es geschickter wäre gleich in die
Werkstatt zu fahren. Ich versuche zu starten, und es tut sich wieder
gar nichts. Und so schleppt mich Andre noch bis in die Werkstatt.
Hier trinken wir erst mal alle Tee, dann brechen die anderen auf. Der
Mechaniker organisiert einen Elektriker und nachdem alle Sicherungen
kontrolliert wurden, wird das Zündschloss ausgebaut. Ich habe mich
im meine Dreckjeans geschmissen und halte das Licht. Mein Wunsch
zuzugucken um zu lernen wird problemlos akzeptiert und erntet nach
und nach sogar richtige Begeisterung. Gar nicht so einfach. Die
Schrauben die zum Einbau des Zündschlosses verwendet wurden haben im
Kopf keinen Schlitz für den Schraubenzieher. Also wird zuerst wird
das richtige Werkzeug fabriziert. Dann wird das Zündschloss
ausgebaut, richtig zusammensteckt und vertapet. Die Schrauben mit
Schlitzen versehen, und beim zweiten Versuch ist die Beleuchtung des
Amaturenbretts wieder vorhanden. Alles wird wieder verbaut. So, jetzt
springt er auch wieder an. Macht beim Anlassen aber genau dieses
Ratergeräusch, das er schon immer macht. Kurt meinte das liegt an
einem Teil im Anlasser, das man richten oder austauschen kann. Abdul
führt mich nach oben und zeigt mir einen anderen Anlasser den er
rumliegen hat und erklärt mir das da eine Art Zahnrad ausgelutscht
ist und drum ratert er so beim starten und braucht so lang. Also
stimme ich zu und er löst erst den vorderen Teil des Auspuffs, um
dann den Anlasser auszubauen. Die losen Anschlusskabel werden mit
Draht zusammengemacht, damit sich keins verliert. Gar nicht so leicht
rauszukriegen, der Anlasser. Geschafft. Der Elektriker kommt wieder
vorbei und nimmt den Anlasser mit. Wir warten, trinken Tee. Abdul
nutzt die Zeit um mein ein Blech meines Kanisterfachs, das etwas lose
ist, wieder richtig zu befestigen. Ich stricke. Sofort kommt die
Frage auf, für wieviel ich meine Mütze verkaufe. Dann fahre ich mit
Abdoul zum Elektriker um zu gucken, wie er mit dem Anlasser
vorankommt. Die Teile des Anlasser liegen in seiner Werkstatt, aber
er ist gerade Mittagessen. Wir fahren zurück zur Werkstatt, essen
zusammen mit den Nachbarn eine leckere Tajine und Wassermelone zum
Nachtisch in der Werkstatt. Dann geht es los, der Anlasser ist wieder
da und wir eingebaut. Als er verbaut ist starten wir den Motor. Zack
und sofort an. Nix mehr rattert. So, nun zum dritten Problem, der
Dieselverlust. Wir parken den Landy um, damit die Grube wieder für
andere arbeiten frei wird. Ich fahre aus der Werkstatt. Beim lenken
kracht es fürchterlich. Abdul springt sofort unter das Auto. Einmal
links lenken bitte, einmal rechts lenken. Nochmal. Und was immer noch
gefehlt hat, jetzt hat er es befestigt und nichts scheppert mehr.
Wieder in Werkstatt macht er sich an die Dieselpumpe. Als ich sehe,
dass er aefängt den Ventilator auszubauen, um dann Keil- und
Zahnriemen auszubauen um an die Dieselpumpe zu kommen, halte ich ihn
auf. Jetzt müssen wir wirklich reden, was das kostet. Ich weiss
nicht ob ich das alles zahlen kann. Er bespricht sich mit seinem
Vater und sagt dann ok, lass uns über den Preis reden. Dafür gehen
wir ins Büro. Ich sage ich wüsste gern den Preis für jede Sache
extra, dann kann ich entscheiden, was ich mir leisten kann. 600 DH
für das Zündschloss. Ich mache ein entsetztes Gesicht. Ok 500 DH.
1300 DH für an Anlasser. Ich mache ein noch entsetzteres und
besorgtes Gesicht. Er will mir schon gar keinen Preis mehr nennen für
die Dieselpumpe und sagt ich soll ihm einen vorschlagen. Dann
schreibt er 1800 DH auf. Gemessen daran was man in Deutschland für
einen Zahnriemenwechsel zahlt, ist das durchaus fair. Aber das ist
Marrokko, also jammere ich noch ein bisschen und frage nach einem
Discount. Aber er sagt, er macht mir schon einen sehr guten Preis.
Das ist viel Arbeit. Und wenn er mit mir viel Geld verdienen wolle,
dann hätte er mir einen neuen Anlasser verkauft, und meinen nach
Reparatur an jemand anderen verkauft. Zu meinen ganzen Anliegen hat
er mir auch noch zwei Gummis an der Vorderachse gezeigt, die
unbedingt erneuert gehören, weil die Achse anschlägt. Auf jeder
Seite zwei Gummis, das kostet 1000 DH. Er zeigt mir auch, wie meine
Aussehen, und einen anderen schlechten, der aber nicht so schlecht
ist wie meiner. Er ist saunett und ich muss einfach glauben, dass er
auch fair ist, also einigen wir uns noch darauf, dass er die
Hinterachsdichtung dann gratis anschaut. Und die Handbremse bleibt
eben so schlecht, wie sie ist. Und dass ich in der Werkstatt im Auto
schlafen kann oder auf der Terrasse und wir am Abend Tajine kochen.
Dann bekomme ich zur Belustigung aller einen Overall und darf wieder
das Licht halten. Wir zerstören in Laufe des Nachmittags insgesamt
drei Glühbirnen und einen Schraubschlüssel. Bauen erst den
Ventilator aus, dann die Keilriemen, die Keilriemenspule, dann die
Kühlwasserschläuche und das Kühlwasser,. Dann die Abdeckung des
Zahnriemen, die sich ein bisschen ziert. Da muss der Vater mit ran.
Super, da steht das Öl drin. Selbst ich weiss, dass das nicht so
sein sollte. Eine Dichtung ist kaputt. Dann kommt die Rolle unten in
der Mitte raus, auf der der Zahnriemen läuft. Dann die links, die
sich wieder etwas ziert. Auch hier muss der Vater ran mit Hammer und
Stemmeisen. Es ist schon dunkel, als die Pumpe endlich ausgebaut ist.
Morgen bringen wir sie zu jemand, der sie richtet. Jetzt kommen die
anderen Mechaniker von ihrem Ralleyeinsatz zurück. Mein Auto bekommt
einen weiteren Aufkleber, Rock Sand & Mud. Abdul hat eingekauft
und ich darf ihm helfen Tajine zu machen. Erst Zwiebeln und Fleisch,
dann kommen Erbsen abzu. Später Kartoffeln und Karotten. Dann
Paprika und in Essig eingelegte Zitronen. Zum Schluss noch Tomaten
und Oliven. Herrlich. Wieder gibt es Wassermelone zum Nachtisch. Und
dannach noch ein paar Haribo Schlangen. Es ist schon spät und nach
dem Esssen verziehen sich alle so nach und nach. Mir wird noch
angeboten bei irgendjemands Schwester zu schlafen, aber es ist schon
weit nach Mitternacht und da Abdul mir versichert Nachts käme
niemand in die Werkstatt ziehe ich die Dachterrasse vor. Dort
richtige ich mir ein Nachtlager. Die anderen duschen noch in der
Werkstatt und schießen dann von außen ab. Ich betrachte den
Sternenhimmel.
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Donnerstag, 30. Mai 2013
Tag 49. Freitag. 17.5. Ein lehrreicher Tag beim Mechaniker in Zagora
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