Ganz so früh komme ich
doch nicht los. Aber immerhin vor der größten Mittagshitze. Die
Landschaft ist grün und bergig wie im Allgäu. An den Hängen sieht
man allerdings den trockenen Sand. Auf der Straße fahren vorallem
LKWs und Taxis. Andere Autos sieht man wenig. Am Straßenrand wird
Porzellan und teilweise auch Stoffe verkauft. Die Frauen tragen
Kopftücher. Die Männer lange weisse oder braune Umhänge mit
Kaputze. Man sieht auch viele Esel. Manche stehen einfach am
Straßenrand, andere kommen als Nutztiere zum Einsatz und sind schwer
bepackt, aber sie werden auch geritten. Das Fotografieren während
dem Autofahren ist schwierig, weil die zwar gute Straße dank
zahlreicher Unebenheiten und Bodenwellen doch mehr Konzentration
erfordert als in Europa. Ich möchte ja nicht ins Schleudern kommen.
Der Empfehlung meines Reiseführers folgend, nehme ich Leute per
Anhalter mit die auf ein Taxi warten. Männer traue ich mich noch
nicht, und Frauen sieht man nicht soviele. Aber irgendwann kommt die
Gelegenheit und eine ganz verschleierte Frau mit mit Schlitz für die
Augen steigt bei mir ein. Ihre Mutter bleibt zurück und wartet auf
ein Taxi, da ich leider nur einen Platz habe. Sie beherrscht keine
Sprache, die auch ich beherrsche und Zeichensprache ist während dem
Fahren eher ungünstig, so ist unsere Kommunikation etwas
eingeschränkt. Ein paar Kilometer weiter lasse ich sie wieder
aussteigen. Das Grün weicht trockenen Getreidefeldern. An der Straße
laufen viele Schuljungen, keine Mädls. Alle halten sie den Daumen
hoch und ich nehme zwei mit, die sich meinen Beifahrersitz teilen.
Ganz schön weiten Schulweg haben die jeden Tag zu bewältigen. Dann
halten mich ein paar freche kleine Kids an, die nur ein paar Bonbons
oder zumindest Taschentücher möchten. Als ich Fes erreiche halte
ich an einer Tankstelle um mich zu orientieren. Und schon habe ich
einen Motorradfahrer, der mich zum Campingplatz bringen möchte.
Wieso nicht, also fahre ich ihm nach. Wir fahren eine halbe Stunde
durch die Gegend. Und dann will er 20 Euro und ich gebe ihm 20
Dirham. Das war eher ein Reinfall und der Campingplatz auch also
fahre ich wieder in die Stadt und suche den Parkplatz in der Nähe
der Medina. Ich bin mit Juan Carlos in seinem Hotel verabredet. Ich
finde einen Parkplatz mit einem netten alten Herr, der ihn bewacht
und ein netter Rastafari, den ich anspreche, lässt seine Mutter
stehen und zeigt mir den Weg durch die Gassen der Medina zum Hotel.
Das hätte ich alleine nie gefunden. Der Hotelportier öffnet mir
sehr skeptisch die Tür. Es scheint die Begeisterung über den
Frauenbesuch hält sich in Grenzen. Schon kommt Juan Carlos und wir
verlassen das Hotel wieder um eine Kanadierin namens Karen zu
treffen. Gemeinsam schlendern wir ziellos durch Medina und quatschen.
Juan Carlos kommt aus Kolumbien, ist mit einer Italienierin
verheiratet und verkauft Flugzeugbenzin, Karen arbeitet als
Accountant. Als uns schon allen der Magen knurrt nehmen wir in einem
Restaurant platz und essen Couscous. Anschliessend besuchen wir die
Medersa, eine Koranschule. Ein Einheimischer zeigt uns zwei kleine
Gerbereien in der Medina. Es ist Freitag und sehr ruhig. Unser Guide
ist spitze und erklärt und alles was wir hören möchten. Normal
arbeiten hier um die 200 Leute. Zuerst wird das Leder gewaschen. Dann
gibt es weisse Becken mit Taubenscheisse, darin wird das Leder
eingeweicht um es schön weich zu machen und vom Fell zu reinigen.
Dann gibt es ein Wasserrad zum weiteren Säubern. Das nasse Lader
neben dem Wasserrad gleicht eher nassen T-Shirts. Dann muss es
trocknen. Und dann gibt es die Becken mit natürlichen Farben. Im
Winter sind die Becken mit Farben unterm Dach und die weissen Becken
mit Taubenscheisse draussen wegen dem Regen, der die Farben sonst
verdünnen würde. Im Sommer ist es umgekehrt. Die Taubenscheisse
wird alle 2 Wochen erneuert, die Farbe jede Woche. Nach unserer
kleinen Tour stellt er uns noch seinen Cousin vor der ein Geschäft
hat in dem unter anderem die aus Leder gefertigten so genannten
marrokkanischen Adidas verkauft werden. Auch eine Reihe Parfums und
Düfte fürs Hammam werden uns noch gezeigt bevor wir uns auf den
Rückweg zum Riad Hotel machen und auf der Dachterrasse die weiteren
Reisepläne schmieden. Ganz schön kompliziert drei Ideen unter einen
Hut zu kriegen, da muss viel besprochen werden. Wir werden den
nächsten Tag noch gemeinsam in Fes verbringen, dann fahren die
anderen beiden mit dem Nachtbus in die Wüste. Da bin ich raus, das
ist für mich die falsche Richtung. Ich begleite sie aber noch zum
Busbahnhof, der mich sehr an Brasilien erinnert. Wir informieren uns
über die Verbindungen am nächsten Tag und dann mache ich mich auf
den Weg zum Camping, der vom Reiseführer empfohlen wird. Es wird
schon dunkel und kühlt etwas ab und die Stadt lebt. In dem neuen
Teil der Stadt sind alle Restaurants und Strassencafes voll und die
Promenade ist voller Menschen. Auch Kinder. Am Campingplatz muss ich
erst mal an einem charmanten leicht aufdringlichen Portier vorbei und
dann sehe die die 4 Kerle aus Chefchaouen mit den auffälligen Autos.
Es stellt sich heraus sie sind Österreicher aus dem Stubaital mit
einem neuem Landy und einem Pinzgauer. Roland, Armin, Andre und Marco
sind ganz gut drauf und so geselle ich mich nach einer Dusche zu
ihnen und lausche früheren Reisegeschichten und wir zeigen uns
gegenseitig unsere Autos. Es wird spät.
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Mittwoch, 22. Mai 2013
Tag 42. Freitag. 10.5. Unterwegs nach Fes
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