Nachdem mich der Hahn
geweckt hat bleibe ich noch etwas liegen. Immer wieder schlafe ich
ein und werde geweckt durch jemanden der vorbeiläuft, ein Auto das
losfahrt, den Hahn oder Tauben. Ich stehe auf und presse mir einen
Orangensaft. Es ist 10 Uhr, angenehm warm, aber noch nicht heiß. Ich
spüle ab und verkrieche mich dann wieder in mein Dachzelt. Wenn ich
jetzt in die Stadt gehe, kriege ich die volle Mittagshitze ab. Die
bin ich noch nicht gewohnt, also sortiere ich meine Gedanken und
schreibe Tagebuch. Die Leute auf dem Campingplatz bleiben alle eher
für sich. Die Camper mit Wohnmobil sind alles ältere Paare und
scheinen einmal täglich einen Sitzkreis zu veranstalten. Neben mit
steht ein französisches Pärchen mit Bus und Hund, die gestern den
ganzen Nachmittag Piercingstecker sortiert haben. Auf der anderen
Seite war ein Motorradfahrer mit Zelt, der ist bereits aufgebrochen.
Dann gibt es noch ein paar Autos mit Zelten, ein paar Busse, einen
alleine nur mit Zelt, und 4 junge Kerle mit zwei fett ausgestatteten
Geländewägen. Ich glaube Deutsche, sind aber auch schon
aufgebrochen. Es ist jetzt 14 Uhr. Ich werde noch meine Fotos
sortieren. Und dann freue ich mich schon endlich nach Chefchaouen in
die Stadt aufzubrechen.
Der Ort wird seinem Ruf
gerecht. Kaum bin ich 200 Meter außerhalb der Campingplatzes schon
spricht mich der erste Haschischverkäufer an. Lässt mich aber
sofort in Ruhe als ich abwinke. Ein Fußweg führt einen Hang hinab
in die Stadt. Alle Häuser sind unten hellblau und im oberen
Stockwerk weiss gestrichen, was dem ganzen Ort einen ganz besonderen
Charme verleiht. In der Altstadt gibt es eine Art Ringstraße, die
gesäumt ist von Souvenirshops. Hier gibt es alles was das Herz
begehrt, Bilder, Handtaschen, Klamotten. Ich drehe zwei Runden durch
die Altstadt und eine Runde durch die Stadt. Trinke einen Tee. Lasse
mir beinahe eine Handtasche aufschwätzen, die ich nicht brauche.
Kaufe Brot, marrokkanisches Gebäck und eine Gurke. Ein tolles Flair.
Nur die marrokkanischen Männer weiss ich noch nicht so recht
einzuordnen, und Frauen trifft man selten. Bevor es dunkel wird mache
ich mich wieder auf den Weg den Hügel hoch zum Campingplatz. Ich
probiere mein Gebäck. Das Ovale enthält Thunfisch. Ein längliches
rundes Teil ist gefüllt mit Reis oder Glasnudeln oder so aber
scharf. Am besten schmeckt mir das dritte, ein Dreieck gefüllt mit
Ei. Noch kurz ins Internet und dann nur noch ins Dachzelt
hochklettern, das schon steht. Am nächsten Tag möchte ich früh
aufbrechen Richtung Fes.
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