Meine größte Sorge war
zu verschlafen. Aber mein Handywecker funktioniert, ich ignoriere ihn
nicht, und wache rechtzeitig auf. Nach einer Katzenwäsche mache ich
mich auf den Weg zum Hafen. Diesmal bin ich zeitig. Halb 8 und die
Sonne geht gerade hinter dem Hafen auf. Es dauert noch ein bisschen,
bis man auf das Schiff auffahren kann. Nachdem das Auto auf der Fähre
geparkt ist gehe ich an Deck. Auch hier sieht es ein bisschen aus wie
in einem Flugzeug. Vorallem männliche Passagiere. Ich gehe auf die
Terrasse. Der Wind ist frisch. Ich betrachte den Hafen. Gigantisch
klein ein Lastwagen neben den riesigen Containerschiffen wirkt. Die
Container tragen die Schriftzüge der großen Shippingcompanys. Das
liegt die Zukunft. Im Transport von Waren rund um den Erdball. Wir
laufen aus dem Hafen aus. Lassen Gibraltar hinter uns und können vor
uns schon Marokko sehen. Obwohl ich ja kein großer Fan von Schiffen
bin, ist es toll auf dem Meer zu sein. So kurz vor Afrika. Ich freue
mich darauf Marokko kennenzulernen. Gleichzeitig, habe ich mich Kopf
irgendwie auch schon damit abgefunden, dass es von Marrokko aus wohl
erst mal wieder zurück geht. Und ich bin zufrieden damit. Ich habe
die Reise angetreten. Alleine. Ich bin bis Afrika gekommen. Ich
geniesse das Reisen ungemein. Es ist klasse. Und ich kann es
jederzeit wieder tun. Meine Oma kommt nur einmal ins Altersheim und
das könnte ich mir vielleicht nie verzeihen. Aber jetzt erst mal
Marokko geniessen. Ich komme in Ceuta in Spanien an. Der verplante
Franzose der vor mir steht kommt etwas spät, also muss ich mit dem
abfahren von der Fähre warten. Auch nur deshalb fahrt ein LKW uns
herunter. Und da geschieht es. Er bleibt stecken. Der Container ist
am Heckende etwas höher. Ich sehe es schon kommen. Und rums. Er
steckt. Jetzt bemerkt es auch die Crew. Es werden immer mehr die den
Lastwagen von allen Seiten begutachten. Die Zeit vergeht. Er ist
wirklich zu hoch. Wir werden schon angewiesen wieder zurückzufahren,
damit er wieder ins Schiff zurück rollen kann. Dann schafft er es
doch irgendwie und gelangt hinaus. Jetzt können auch wir abfahren.
Leider gibt es nun keine Schlange Auto mehr, der man einfach
nachfahren kann und ich bin ein bisschen verwirrt. Erst mit der Zeit
begreife ich, dass Ceuta wirklich eine spanische Stadt ist und Folge
den Wegweisern nach Marokko. Je näher man der Grenze kommt umso
mehr Fußgänger sind überall. Frauen mit Kopftüchern, und Männer
immer wieder gekleidet in weiten Umhängen. An der Grenze angelangt,
will mir sofort jemand mit den Papieren helfen. Er trägt einen
weissen Umhang und ein Schild Touristguide. Die meisten Leute
überqueren die Grenze zu Fuß. Den ersten Grenzposten kann ich
jedoch noch im Auto überqueren. Ich gebe das erste Formular ab und
kriege einen Stempel und die Nummer in den Pass. Dann kommt der
zweite Grenzposten. Hier gibt es zwar keinen Platz zum parken,
dennoch muss man davor parken. Da muss man dann aussteigen, obwohl
das Häuschen genauso aussieht wie am ersten Grenzposten. Hier trägt
man nun in ein Formular 3x die Daten des Autos ein. Stellt sich zu
Fuß in einer Schlange und registriert das Auto. 1/3 des Formulars
bleibt dort. 2/3 des Formulars bekommt man mit zwei Stempeln zurück
und darf 10 Meter weiter fahren. Da zeigt man das Formular dann einem
Zollbeamten in blauem Umhang. Er fragt nach zu Verzollendem. Man hat
natürlich nichts zu verzollen und bekommt nochmal zwei Stempel auf
sein Formular. Nun bin ich in Marrokko. Der Unterschied zu Europa
wird gleich deutlich in der Anzahl der Beamter. Es gibt auch viel
mehr Fußgänger. Ich suche erst mal eine Tankstelle. Schade, dass
ich kein Französisch kann, da könnte man viel mehr quatschen. Aber
zurecht komme ich auch so. Einmal tank voll. Dann funktioniert meine
VISA Karte leider nicht. Ich habe Gott sei dank eine zweite. Die
funktioniert. Tank voll. Zweites Ziel Geld. Ich fahre ein ganzes
Stück ohne eine Bank zu sehen. Gelange nach Cabo Negro. Ein
freundlicher Wachman erklärt mir es gebe hier keine Bank, da müsse
ich nach Motril. Sein Englisch ist gut genug, um diese Info zu
bekommen, aber für einen kleinen Plausch ist mein Französisch zu
schlecht. Ich spaziere ein bisschen am Strand entlang. Bewundere die
leeren weisblauen Feriensiedlungen entlang des Mittelmeers. Am Strand
stehen zwischen Windsurfern zwei Kamele. Dann mache ich mich wieder
auf den Weg. Vor Tetouan entdecke ich eine Art Shoppingcenter und
hoffe, dass es dort einen Geldautomaten gibt. Den gibt es, aber er
ist außer Betrieb. Ein Banksicherheitsmann, teilt mir mit ich solle
eine halbe Stunde warten. Er ist super freundlich, aber leider reicht
es dank meiner mangelnden Französischkenntnisse wieder nur zu einem
sehr einfach Gespräch. Ich schlendere ein bisschen an den
Schaufenstern vorbei bis zum Ende des Supermarktes und zurück.
Leider immer noch außer Betrieb. Nach einem Toilettenbesuch verlasse
ich den Supermarkt. Zeit für ein Sandwich. Da sucht mich der
Sicherheitsmann schon um mir mitzuteilen, dass der Geldautomat nun
wieder funktioniert. Die erste Visacard funktioniert wieder nicht.
Gut, dass ich die zweite habe. Leider nur große Scheine. Ich kaufe
im Supermarkt ein Päckchen Zucker. Habe gelesen, das wäre ein gutes
Gastgeschenk, wenn man auf Tee eingeladen wird. Und so komme ich zu
kleinen Scheinen. Nach einer kleinen Brotzeit fahre ich weiter
Richtung Chefchaouen. Die Landschaft ist grün und bergig. Dennoch
ist es sauheiß. Es gibt viele Taxis. Viele davon sind alte
dunkelblaue Mercedes mit einem großen Stern. Es geht bergauf. Dass
man in Afrika ist merkt man auch daran wie und wo die langsamen
Lastwägen überholt werden, die sich langsam die Bergstraßen
hochquälen. Hier fällt mein Auto nicht mehr durch das Alter auf,
nur noch durch die Größe. Die Straßen sind geteert, kurvig und
haben ordentliche Unebenheiten und Wellen. Das man schnelles Fahren
gefährlich, aber ein Land Rover ist sicherlich nicht notwenig um
hier voranzukommen. Es ist sauheiß. Die Belüftung des Landy
funktioniert einwandfrei sobald man um die 60 Kilometer pro Stunde
fährt. Kriecht man aber gerade hinter einem LKW die Straße hoch ist
es zum ersticken. Die Berge sind grün, dennoch sieht man die Hitze
und Trockenheit. Von Tetouan nach Chefchaoen ist es nicht weit.
Vielleicht 100 km. Dennoch bin ich ganz erledigt als ich dort
ankomme. Auf den letzen Sepentinen von Chefchaouen spuckt auch der
Landy bereits schwarzen Rauch aus (aus dem Auspuff versteht sich).
Plötzlich macht es klong, und ich wundere mich was denn das war.
Kann aber im Spiegel nichts bemerken und fahre weiter. Wenige Minuten
später erreiche ich erschöpft den Campingplatz. Auch hier ist der
Service freundlich. Jetzt bemerke ich, dass die Klappe rechts offen
ist, und ich einen Dieselkanister verloren habe. Ich bin zu erschöpft
um zurückzufahren, parke den Landy im Schatten der Bäume und baue
das Dachzelt auf. Ich geniesse eine kalte Dusche. Wasche noch meine
Wäsche, mache Brotzeit und lege mich dann kurz hin um mich ein
bisschen auszuruhen bevor ich die Stadt erkunde. Aber nix wars, mein
Körper braucht wohl den Schlafe und so wache ich erst am nächsten
Morgen durch den Schrei eines Hahns auf.
Adra
Agadir
Algeciras
Andalusia
Barcelona
Camargues
Cambrils
Cannobio
Canyon do Verdon
Castellone
Catalonia
Ceuta
Chefchaouen
Costa Brava
Cote d Azur
DEUTSCHLAND
El Jadida
Essaouira
FRANKREICH
Fes
Fuengirola
Gibraltar
ITALIEN
Imlil
La Alcaidesa
Lago Maggiore
Les Calanques
Liguria
MAROKKO
Malaga
Marrakesh
Marseille
Menton
Merzouga
Mohammedia
Mont Roig
Murcia
Nice
Ouarzazate
Paradies Valley
Park Guell
Penon de Cuervo
Playa del Prat
Portbou
Rabat
SCHWEIZ
SPANIEN
Safi
Sete
Tarhazoute
Tetouan
Toubkal
Valencia
Vinaros
Zagora
ÖSTERREICH
Donnerstag, 9. Mai 2013
Tag 40. Mittwoch. 8.5. Mit der Fähre nach Marokko
Labels:
2013.05.08,
Algeciras,
Ceuta,
Chefchaouen,
MAROKKO,
SPANIEN,
Tetouan
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen