Donnerstag, 11. April 2013

Tag 3. Ostermontag. 1.4. Lago Maggiore

Ich wache auf mit dem Bedürfnis nach einer Toilette und lerne schnell, dass ich meinen Schlafplatz in Zukunft auch in dieser Hinsicht beurteilen sollte. Ganz nach dem Vorbild eines Schweizer Pärchens, die ich am Vortag zufällig beobachtet habe packe ich meinen Rucksack und marschiere zielstrebig in die Waschräume eines nahegelegenen Campingplatzes. Toilette. Dusche. Fön. Alles vorhanden und wartet bloß darauf benutzt zu werden. Frisch geduscht und guten Mutes beschliesse ich weiterzufahren bis Italien um dort dann mit Euro einkaufen zu gehen. Gesagt getan. Auf der kurvigen Straße direkt am See entlang bis über die Grenze nach Italien. Ich komme nicht weit. Schon der erste größere Ort Cannobio besticht mit seinem Charme und ich beschliesse am Ortsende umzudrehen und einen Parkplatz zu suchen. Gefunden, geparkt, Vorhänge zugezogen. Ich spaziere durch schmale Gassen zwischen bunten alten Häusern. Finde einen kleinen Tante Emma Laden und kaufe etwas Gemüse und zwei Äpfel. Auf der Suche nach einem Bäcke.r wandere ich weiter durch die Gassen mit kleinen Geschäften, Cafes und Restaurants und lande an der Seepromenade. Hier erstehe ich einen neuen Aufkleber für den Landy und erkundige mich nach dem Bäcker. Englisch, Deutsch, Italienisch, Portugiesisch, Hände und am Ende habe ich einen kleinen Stadtplan mit zwei Kreuzen und die Auskunft, dass es gerade eine denkbar schlechte Uhrzeit ist um einen Bäcker zu suchen. Also spaziere ich durch die Stadt, am See entlang und entdecke, dass Cannobio der Beginn oder das Ende eines Tals ist und von dort zahlreiche Wanderwege ausgehen. Ich finde einen Metzger, bei dem ich das letzte halbe Brot erstehe, etwas Käse und super leckeren Schinken. Nach einer kleinen Brotzeit mache ich mich auf einen kleinen Rundweg am Hang südlich von Cannobio. Nach ein paar steilen Serpentinen vorbei an Villen und einfachen Steinhäusern ist die Aussicht auf den Lago Maggiore und die schneebedeckten Gipfel im Hintergrund einfach umwerfend. Ich mache mich auf den Weg zurück zum Auto und beschliesse am nächsten Tag auf der anderen Seite von Cannobio wandern zu gehen bis zur hoch am Hang gelegenen Kirche von St. Agatha. Auch heute lese ich bevor ich einschlafe.

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