Dienstag, 25. Juni 2013

Tag 68. Mittwoch. 5.6. Wo ich doch schon mal in Agadir bin

Ich bin mit Barka zum Mittagessen verabredet. Wir treffen uns am Ende der Strandpromenade Seite Marina. Sie hat ein kleines Lokal ausgewählt und wir kriegen für akzeptables Geld zwei wunderschön dekorierte und auch leckere Salate. Während wir noch quatschen gesellt sich Jamie, ein Freund von Barka aus Immesouane mit Freundin zu uns. Er ist Engländer und hat ein Surfcamp in Immesouane. Eine Meinung zu vielem. Findet die Merkel klasse, und den Obama schwach. Und er hat Probleme mit seinem Business in Marokko. Seine Story und die Probleme erinnern mich an den Alltag in Angola. Gott ist das alles schon weit weg. Barka kehrt zurück zur Arbeit, die anderen gehen zu weiteren Meetings und ich schlendere nochmal die Strandpromenade hoch. Eindeutig zu viele Leute hier, die der Meinung sind ich sehe aus, als wolle ich surfen. Und dann entdecke ich die Vorzüge der Luxushotels in Kombination mit europäischem Aussehen. Man muss sich einfach nur selbstbewusst wie ein Kunde verhalten, und dann kann man ganz super in den Hängematten eines 5-Sterne-Hotels relaxen. Ich liebe Hängematten. Und ich texte mit Mohammed dem Surflehrer. Als sein Arbeitstag endet kommt er zum Hotel und holt mich dort ab. Ein Schüler von ihm kommt auch mit, wenn es mir recht ist. Der hatte seine letzte Prüfung und will unbedingt heute mit ihm weggehen. Ok, wieso nicht. Ich fühle mich ein bisschen unwohl dabei mit den zwei Männern, die ich beide nicht kenne irgendwo hinzu fahren und so laufen wir erst die Strandpromenade entlang. Nach einigem unentschlossenen hin und her, entscheiden wir uns dann doch für Taghazoute. So laufen wir zurück zu seiner Schrottkiste. Das Auto ist der Hammer. Die Türen schiessen nicht dicht, die Hinterachse eiert, aber es hat Zentralverriegelung, zumindest wenn man abschliesst. Mohammed ist hungrig. Wir legen einen Stop am Hafen ein und ich esse Sardinen. Lecker, aber viel Arbeit diese kleinen Fische. Dann fahren wir auf der Strecke Richtung Essaouria bis Bananabeach. Hier will er kurz einen Freund besuchen. So trinken wir Tee im Surfcamp in Bananabeach. Es ist schon dunkel als wir in Taghazoute ankommen. Wir setzen und auf die Felsen direkt an der Küste und hören unmögliche Discomusik von seinem Handy. Was für ein ungewöhnlicher Ausflug. Dann muss Mohammed, der Schüler, nach Hause. Und so fährt uns Mohammed der Surflehrer wieder zurück nach Agadir. Nachdem er seinen Schüler zuhause abgesetzt hat bringt er mich zu meinen Auto. Wenige Meter bevor wir dort ankommen geht ihm der Diesel aus. Tanken vergessen. Wie gut, dass mein Auto einen Ersatzkanister hat der nicht ganz leer ist. Dann fahre ich „nach Hause“.

1 Kommentar:

  1. Sag mal, bist du wieder "on Tour"? Ich fand es schon echt mutig, wie du dich da so alleine bewegst und fremde Menschen kennen lernst. Aber sei vorsichtig! In Afrika hat ein Menschenleben nicht unbedingt europäischen Standard.

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