Samstag, 4. Mai 2013

Tag 34. Donnerstag. 2.5. Die Auswirkungen einer kaputten Dichtung

Nach ein Frhstück und ein paar Maschen mache ich mich auf den Weg. Ich bin froh, dass ich schon so nahe an Malaga bin. Nachdem ich gestern Autobahngefahren bin, bin ich gut vorangekommen. Jetzt fahre ich Landstraße. Die Landschaft ist beeindruckend. Zuerst viele Olivenhaine. Dann immer trockener. So wie man sich Texas vorstellt. Hier wächst gar nichts mehr. Am Horizont kann man die Sierra Nevada sehen. Dann je näher man an Almeria kommt ist plötzlich alles weiss. Zuerst denke ich. Krass ist die Küste hier verbaut. Bis ich verstehe, dass das alles Gewächshausähnliche Abdeckungen sind. Von hier kommt Europas Gemüse. Kurz nach Almeria halte ich um zu tanken. Es gibt an der Tankstelle kein Baguette so halte ich vielleicht 20km später wieder an einer Tankstelle um Baguette zu kaufen und Mittagspause zu machen. Mit Schrecken muss ich feststellen, dass die Felge meines Reifen hinten rechts ölverschmiert ist. Ich inzwischen ja Fast-Profi ;-) vermute, dass das wieder die Dichtung zum Differential hinten ist. Und wenn das schon so rausspritzt, dann ist höchste Zeit zum handeln. Also kaufe ich mein Baguette und frage nach der nächsten Werkstatt. Mir wird der Werk zu einer vielleicht 300 Meter entfernten Nissan Werkstatt erklärt. Na gut, dann halt Nissan. Bei der Werkstatt angekommen sehe ich nebendran ein Werkstatt, die mir sympatischer erscheint. Heir wird gleichzeitig an LKWs und Autos geschraubt. Also gehe ich rein und gucke an wen man sich da wenden muss. Erkläre, dass ich ein Problem mit meinem Auto habe und frage ob sie mir helfen können. Was für ein Auto? Land Rover. Fahr mal rein. Der Chef wirft einen Blick auf den Reifen und sagt mir, das am Nachmittag nach der Mittagspause können sie sich das anschauen. Ich sage super, Ich warte so lange. Für mich geht’s eh erst weiter wenn er wieder fahrtüchtig ist. Es ist vielleicht ein Uhr. So gegen zwei verabschieden sich die Arbeiter in die Mittagspause und der Chef sagt mir nochmal um halb vier sind sie zurück. Ich parke im Schatten und was bleibt mir anderes übrig, ich esse ein Sandwich, stricke ein bisschen und mache auch Siesta. Mittagspause vorbei und los geht’s. Auch ich zieh meine Dreckjeans an. Ich kenn mich ja, ich werde auch vom zuschauen dreckig. Sein Sohn montiert den Reifen ab. Dann die Spurverbreiterung und und und. Die Trommelbremse steht unter Flüssigkeit und ich bin sofort besorgt. Aber der Senior erklärt mir gleich, da fehlt sich nix. Alles wird zerlegt und der Sohn fahrt weg. Der Senior trocknet währenddessen das Innenleben des Reifens und zerlegt etwas das ein Radlager zum Vorschein kommt. Er zeigt mir eine Dichtung und mein die wäre der Grund des Übels. Und ich erkläre ihm dass eine Dichtung an der Hinterachse erst im Januar gewechselt wurde. Und frage wie immer woher das kommt, dass das kaputt geht. Dann kommt der Sohn zurück. Kein Erfolg. Ich frage was ihnen denn fehlt, und sage ich weiss nicht ob es das richtige ist, aber ich habe ein paar Sachen im Auto. Er ist erfreut und ich soll sofort nachschauen. Und man glaubt es nicht in meiner Kiste befindet sich tatsächlich die benötigte Dichtung für das Radlager Innen. Ich bin total begeistert, dass sich meine Internetrecherche bereits jetzt als nützlich erwiesen hat. Diese Dichtung hab ich höchstpersönlich bei der Landyscheune bestellt. Das Kugellager wird noch dick mit Fett geschmiert, dann kommt die Dichtung drauf. Die Breme wird nochmal bis in die letzten Ecken ausgetrocknet und dann geht’s wieder ans zusammenbauen. Der Junior hats zerlegt. Der Senior bauts zusammen. Hier kommen bei mir kurzzeitig Zweifel bezüglich der Richtigkeit der Reihenfolge auf. Und hier bekomme ich meine Erklärung warum das kaputt geht. Angeblich war das nicht fest zusammengeschraubt und hat sich gelöst. Man sich an der Achsestange, dass sie ramponiert ist. Viele kleine Schrammen vom Anschlagen. Dann ist da außen noch eine andere Dichtung, die steckt er in beide Richtungen drauf und kommt dann zu der Überzeugung, dass die falschrum draufgesteckt war. Zerlegt hat es ja der Junior, gesehen hat er es vorher also nicht. Bleibt nur zu hoffen, dass sie jetzt richtigrum draufsteckt. Sie füllen mir noch das Getriebeöl nach. Es fehlt nur ca. ein halber Liter. Und auch das Öl im Differential hinten gucken sie nach nachdem ich frage, sagen mir aber schon vorher, dass da nix fehlen wird. Das Öl am Reifen war nur das Fett aus dem Kugellager. Und sie behalten recht. 60 Euro schwarz auf die Hand und ich fahre noch am selben Abend weiter. Zufrieden damit, dass mir wie ich denke sofort aufgefallen ist, dass der Reifen außen ölverschmiert ist und da was nicht stimmt. Aber doch mit der Frage im Kopf ob ich das nicht auch früher hätte hören oder sonst irgendwie merken können wenn die Achse nicht fest ist? Ich fahre auf der Landstraße durch die Dörfer weiter und halte nach weniger Kilometern an einem Supermarkt. Alles ok. Läuft nix mehr aus. Bremse funktioniert auch wie gehabt. Ich fahre noch ein ganzes Stück zwischen Meer und Bergen durch Unmengen weisser Plastikplanen, bis ich ein paar schöne Strände entdecke und beschliesse es wird Zeit für einen Schlafplatz. Diesmal am Ortsrand direkt am Meer neben einem Wohnmobil. Es gibt noch Lidl-fertig-Tortilla-de-Batata und ich stricke ein bisschen aber dann wird es mir draußen zu kalt.

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