Samstag, 4. Mai 2013

Tag 25. Dienstag. 23.4. Das Leben am Hafen von Cambrils

Edu geht arbeiten. Ich schlafe aus. Kann das Leben schön sein. Dann mache ich Kässpatzen mit Schmelzzwieblen. Damit bin ich auch bis Mittag beschäftigt. Edu arbeitet an einer Tankstelle für Fischerboote im Hafen ganz in der Nähe so kommt er Mittags nach Hause. Wir essen und machen dann Siesta. Gegen vier geht es für Edu zurück in die Arbeit und ich begleite ihn zum Hafen. Wir fahren mit dem Landy. Im Hafen lerne ich eine Menge über das harte Leben der Fischer. Ihr Tag fängt um 7 Uhr morgens an. Dann fahren sie raus. Gegen 17 Uhr kommen die Boote zurück. In der Zeit werfen sie 3x ihr Schleppnetz aus. Die ersten zwei Fänge sortieren sie bereits auf dem Meer. Den dritten sortieren sie, wenn sie im Hafen ankommen. Drum springen um kurz vor fünf eine ganze Reihe Leute im Hafen rum. Jedes Schiff hat jemand, der ihnen hilft die Fische zu sortieren. Im Gegenzug gibt’s ein paar Fische. Die Fischer tragen alle gelbe, wasserdichte Gummilatzhosen. Die meisten knien am Boden um die Fische zusortieren. Ein echter Knochenjob. Wenn die Fische dann sortiert sind, werden sie weggebracht. Damit ist die Arbeit des Fischers jedoch noch nicht zu Ende. Dann wird dass Boot geputzt und das Netz gereinigt und aufgerollt. Es ist 19 Uhr bis die Fischer fertig sind. Der Verdienst ist je nach Fang. Bezahlt wird pro Woche. Man erzählt mir, dass pro Mann in einer schlechten Woche 50 Euro verdient werden. Dass 250 Euro im Monat durchaus üblich ist. Früher gab es auch mal andere Zeiten. Da war der Diesel noch günstiger und die Preise für den Fisch besser. Die meisten Leute kämen durch, weil die letzte Generation gut verdient hat. Sie haben abgezahlte Wohnungen und essen Kartoffeln. Wo wir bei den Auswirkungen der Krise auf Spanien wären. Edu tankt ein Schiff. Als er fertig ist machen wir uns auf den Weg Silvia und Ion zu treffen. Ion ist während der Saison selbstständig, und hat ein Boot um Touristen mit dem Wakeboard durch die Gegen zu ziehen. Dieses Boot liegt am Hafen von Cambrils und damit machen wir nun einen Ausflug. Zuerst sieht das Meer noch ganz ruhig aus, aber als wir den Hafen verlassen beginnt das kleine Motorboot auf den Wellen ganz schön zu Schaukeln. Wir fahren an der Küste von Cambrils entlang bis nach Salon, wo Ion und Silvia wohnen. Salon ist es eine richtige Touristenhochburg. Das möcht ich zur Hochsaision nicht erleben. Auch wenn ich mich ja auf Booten nie so ganz wohl fühle gefällt mir die kleine Spritztour sehr gut. So eine Chance hat man ja nicht alle Tage. Die anderen meinen, wenn das Meer ruhiger ist, wäre das Ganze noch gemütlich. Das, und Barca spielt heute gegen Bayern, also kehren wir bald um. Ich darf die Wohnung von Ion und Silvia anschauen, wir gucken Fußball, essen Tortilla de Batata, Brot mit Tomate, einen Rest Kässpatzen und zum Nachtisch Erdbeeren mit Schokosoße. Bayern gewinnt gegen Barca 4:0. Was aber eigentlich nur Edu etwas stört. Es schadet jedenfalls nicht der Stimmung.

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