Samstag, 4. Mai 2013

Tag 23. Sonntag. 21.4. Ein Tag in guter Gesellschaft in Mont-roig Badia Platja

Das Tolle daran neben einem Campingplatz zu campen sind die Duschen. Man muss einfach nur mit Handtuch und Wachzeug bewaffnet zu den Waschräumen laufen. Genau das mache ich an diesem Morgen. Frisch geduscht noch mit zerzottelten Haaren komme ich zurück zum Auto. Erst mal Dachzelt abbauen, und dann kann ich ja mal gucken ob sich bei den VW Bussen nette Leute rumteiben. So weit kommt es gar nicht. Ich fange gerade an mein Dachzelt abzubauen, da kommt schon jemand näher und guckt was ich da tue. Der Typ ist freundlich und neugierig. Und als klar wird, dass man mit mir auf Spanisch zumindest so einigermaßen kommunizieren kann kommt er noch näher und besichtigt sogar mein Dachzelt von innen. Ruckzug sind noch ein Typ und ein Mädl da und stellen mir tausend Fragen, die ich versuche mit meinem gebrochenen eingerosteten portugiesischgefärbtem Spanisch zu beantworten. Nebenbei versuche ich das Zelt abzubauen, was gar nicht so schnell geht. Also schlage ich ihnen vor, wenn sie mich erst mein Zelt abbauen lassen, dann komm ich nachher zu ihnen rüber und setz mich dazu. Nachdem ich mich jetzt nur auf das Zelt abbauen konzentrieren kann geht es jetzt auch ganz schnell und dann schnappe ich mir meinen Stuhl und setze mich zwischen die VW Busse. Es ist ewig her, dass ich mich das letzte Mal auf Spanisch unterhalten habe, und ich muss mich wahnsinnig abstrengen um ganze Sätze zu formulieren. Aber immerhin, ich verstehe gut. Die 3 sind echt offen, neugierig, interessiert, begeistert von meinem Vorhaben und bemüht mich zu verstehen. Silvia und Ion waren gerade einen Monat in Europa unterwegs. Berlin, Paris, London, Amsterdam... alles im VW Bus. Man unterhält sich über Duschen, Toiletten :-), die Ausstattung des Fahrzeugs und so. Aber auch wovon die Leute an der Küste Leben, dass viele Saisonarbeiten und dass russische Touristen arrogant sind. Dann geht es ums Mittagessen und Edu lädt mich ein mit Ihnen zu essen. Fisch, da sage ich nicht nein. Silvia und ich spielen eine Partie Backgammon, danach machen wir einen Spaziergang. Sie plappert wie ein Wasserfall und erzählt mir von ihrer Reise, ihrer Arbeit, ihrem Dorf, ihren Großeltern, ihrem Plan ein Kind zu machen und dass sie sich an diesem Strand vielleicht ein Häuschen kaufen wollen. Super für mich so viel gesprochenes Spanisch zu hören. Nach und nach kommen immer mehr Wörter zurück. Und wenn ich was nicht verstehe, erklärt sie es mir gerne. So erweitert sich mein Wortschatz um Wörter wie Wohnwagen, Wohnmobil, VWBus. Auch der Hund begleitet uns. Er läuft frei und folgt unglaublich gut. Silvia erzählt mir, dass er schon mal einen Hasen gerissen hat und auch, dass Edu ihn gefunden hat, und mit ihm sehr streng ist. Als wir zurück kommen ist das Essen schon am entstehen und Sonja, eine weitere Freundin der 3 ist angekommen. Es gibt panierte fritierte Fische, Hühnchen, Salat und Brot. Sehr lecker! Wir sind in Spanien als ist nach dem Essen erst mal Siesta angesagt. Ich hol mir mein Strickzeug und Sonja ist ganz fasziniert. Als zeige ihr wie man strickt. Sie ist geduldig, und wir sitzen zuerst zu zweit, dann zu dritt eine ganze Weil da und stricken. Aber Sonja ist Linkshänderin und ich kanns natürlich nur mit rechts, so ist es irgendwann dann auch genau. Es kommt dazu, dass wir 3 Mädls Edu s Bus von innen besichtigen und ein tolles Spiel mit lauter magnetischen Wörtern entdecken, aus denen man Sätze bilden und die man dann irgendwo hinmagneten kann. Die nächste halbe Ewigkeit verbringen wie damit tolle Sätze zu bilden und im Bus an die Wand zu pinnen. Wobei Silvia sich die meisten Sätze ausdenkt und ich ihr fleissig dabei helfe die fehlenden Satzteile zu finden. So vergeht der Nachmittag. Irgendwann verabschiedet sich Sonja, und wir 4 machen noch einen Spaziergang. Wieder bin ich beeindruckt von diesem Hund. Es ist schon Abend, und die 3 werden nachhause aufbrechen, also verabschiede auch ich mich. Nach an einem wunderbaren Tag am Strand fahre ich noch ein Stück Richtung Valencia. Aber es ist schon dunkel und ich fahre nicht gerne nachts, also mache ich bald halt. Ich finde einen schönen Parkplatz and Rand eines Industriegebiets. Direkt am Fluss, am Ende einer Fußgängerpromenade, aber dunkel. Scheint perfekt. Es stehen auch zwei weitere Fahrzeuge da. Erst später realisiere ich, dass außer mir hier alle nur für ungefähr eine Stunde für eine schnelle Nummer im Auto parken. Einer steht direkt neben mir. Ich frag mich immer wieder wieso mache Leute so schlechten Musikgeschmack haben. Dam ba m da m bam nznznz... ah es ist ein Uhr morgens, um alles in der Welt, mach doch bitte deine Scheißmucke leiser. Es ist halb zwei als das Auto mit dem gräßlichen Musikgeschmack den Parkplatz endlich verlässt. Viel Zeit um den Tag im Kopf nochmal zu durchleben und festzustellen, dass so manches ungesagt geblieben ist. Vielleicht schon alleine deshalb, weil es auf Spanisch so viel schwieriger ist komplizierte Sätze mit Konjungationen zu bilden. Vielleicht ist das auch nur eine Ausrede. Jedenfalls nutze ich Rooming und mein Facebook um Ungesagtes nachzuholen.

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