Das Tolle daran neben einem
Campingplatz zu campen sind die Duschen. Man muss einfach nur mit
Handtuch und Wachzeug bewaffnet zu den Waschräumen laufen. Genau das
mache ich an diesem Morgen. Frisch geduscht noch mit zerzottelten
Haaren komme ich zurück zum Auto. Erst mal Dachzelt abbauen, und
dann kann ich ja mal gucken ob sich bei den VW Bussen nette Leute
rumteiben. So weit kommt es gar nicht. Ich fange gerade an mein
Dachzelt abzubauen, da kommt schon jemand näher und guckt was ich da
tue. Der Typ ist freundlich und neugierig. Und als klar wird, dass
man mit mir auf Spanisch zumindest so einigermaßen kommunizieren
kann kommt er noch näher und besichtigt sogar mein Dachzelt von
innen. Ruckzug sind noch ein Typ und ein Mädl da und stellen mir
tausend Fragen, die ich versuche mit meinem gebrochenen eingerosteten
portugiesischgefärbtem Spanisch zu beantworten. Nebenbei versuche
ich das Zelt abzubauen, was gar nicht so schnell geht. Also schlage
ich ihnen vor, wenn sie mich erst mein Zelt abbauen lassen, dann komm
ich nachher zu ihnen rüber und setz mich dazu. Nachdem ich mich
jetzt nur auf das Zelt abbauen konzentrieren kann geht es jetzt auch
ganz schnell und dann schnappe ich mir meinen Stuhl und setze mich
zwischen die VW Busse. Es ist ewig her, dass ich mich das letzte Mal
auf Spanisch unterhalten habe, und ich muss mich wahnsinnig
abstrengen um ganze Sätze zu formulieren. Aber immerhin, ich
verstehe gut. Die 3 sind echt offen, neugierig, interessiert,
begeistert von meinem Vorhaben und bemüht mich zu verstehen. Silvia
und Ion waren gerade einen Monat in Europa unterwegs. Berlin, Paris,
London, Amsterdam... alles im VW Bus. Man unterhält sich über
Duschen, Toiletten :-), die Ausstattung des Fahrzeugs und so. Aber
auch wovon die Leute an der Küste Leben, dass viele Saisonarbeiten
und dass russische Touristen arrogant sind. Dann geht es ums
Mittagessen und Edu lädt mich ein mit Ihnen zu essen. Fisch, da sage
ich nicht nein. Silvia und ich spielen eine Partie Backgammon, danach
machen wir einen Spaziergang. Sie plappert wie ein Wasserfall und
erzählt mir von ihrer Reise, ihrer Arbeit, ihrem Dorf, ihren
Großeltern, ihrem Plan ein Kind zu machen und dass sie sich an
diesem Strand vielleicht ein Häuschen kaufen wollen. Super für mich
so viel gesprochenes Spanisch zu hören. Nach und nach kommen immer
mehr Wörter zurück. Und wenn ich was nicht verstehe, erklärt sie
es mir gerne. So erweitert sich mein Wortschatz um Wörter wie
Wohnwagen, Wohnmobil, VWBus. Auch der Hund begleitet uns. Er läuft
frei und folgt unglaublich gut. Silvia erzählt mir, dass er schon
mal einen Hasen gerissen hat und auch, dass Edu ihn gefunden hat, und
mit ihm sehr streng ist. Als wir zurück kommen ist das Essen schon
am entstehen und Sonja, eine weitere Freundin der 3 ist angekommen.
Es gibt panierte fritierte Fische, Hühnchen, Salat und Brot. Sehr
lecker! Wir sind in Spanien als ist nach dem Essen erst mal Siesta
angesagt. Ich hol mir mein Strickzeug und Sonja ist ganz fasziniert.
Als zeige ihr wie man strickt. Sie ist geduldig, und wir sitzen
zuerst zu zweit, dann zu dritt eine ganze Weil da und stricken. Aber
Sonja ist Linkshänderin und ich kanns natürlich nur mit rechts, so
ist es irgendwann dann auch genau. Es kommt dazu, dass wir 3 Mädls
Edu s Bus von innen besichtigen und ein tolles Spiel mit lauter
magnetischen Wörtern entdecken, aus denen man Sätze bilden und die
man dann irgendwo hinmagneten kann. Die nächste halbe Ewigkeit
verbringen wie damit tolle Sätze zu bilden und im Bus an die Wand zu
pinnen. Wobei Silvia sich die meisten Sätze ausdenkt und ich ihr
fleissig dabei helfe die fehlenden Satzteile zu finden. So vergeht
der Nachmittag. Irgendwann verabschiedet sich Sonja, und wir 4 machen
noch einen Spaziergang. Wieder bin ich beeindruckt von diesem Hund.
Es ist schon Abend, und die 3 werden nachhause aufbrechen, also
verabschiede auch ich mich. Nach an einem wunderbaren Tag am Strand
fahre ich noch ein Stück Richtung Valencia. Aber es ist schon dunkel
und ich fahre nicht gerne nachts, also mache ich bald halt. Ich finde
einen schönen Parkplatz and Rand eines Industriegebiets. Direkt am
Fluss, am Ende einer Fußgängerpromenade, aber dunkel. Scheint
perfekt. Es stehen auch zwei weitere Fahrzeuge da. Erst später
realisiere ich, dass außer mir hier alle nur für ungefähr eine
Stunde für eine schnelle Nummer im Auto parken. Einer steht direkt
neben mir. Ich frag mich immer wieder wieso mache Leute so schlechten
Musikgeschmack haben. Dam ba m da m bam nznznz... ah es ist ein Uhr
morgens, um alles in der Welt, mach doch bitte deine Scheißmucke
leiser. Es ist halb zwei als das Auto mit dem gräßlichen
Musikgeschmack den Parkplatz endlich verlässt. Viel Zeit um den Tag
im Kopf nochmal zu durchleben und festzustellen, dass so manches
ungesagt geblieben ist. Vielleicht schon alleine deshalb, weil es auf
Spanisch so viel schwieriger ist komplizierte Sätze mit
Konjungationen zu bilden. Vielleicht ist das auch nur eine Ausrede.
Jedenfalls nutze ich Rooming und mein Facebook um Ungesagtes
nachzuholen.
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Samstag, 4. Mai 2013
Tag 23. Sonntag. 21.4. Ein Tag in guter Gesellschaft in Mont-roig Badia Platja
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